
Plattform für neue Ideen!
Es ist unmöglich die perfekte Stadt zu planen! Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte und einen langen historischen Entwicklungsprozess hinter sich, an dem sehr viele Menschen mitgewirkt haben. Hypotopia soll als Plattform dienen, in der sich jede(r) einbringen darf und soll, denn diese Stadt kann was ganz besonderes mit Unterstützung von ganz vielen Menschen werden!
In den letzten Tagen haben uns sehr viele Anfragen und kritische Meldungen zu Hypotopia erreicht. Wir freuen uns über jeden einzelnen Beitrag und versuchen laufend, die aufgezeigten Aspekte in Hypotopia einzuarbeiten. Alle 1-2 Wochen wollen wir euch ein kurzes Update geben, welche neuen Inputs dazu gekommen sind und wie sich diese auf unser Projekt auswirken.
Anmerkungen zum Städtebau [Alexander B.]
Hypotopia ist stellenweise sehr detailliert ausgearbeitet, teilweise auch zu wenig; Zusammenfassung in Bereiche wäre sinnvoller (z.B.: Ärztezentren statt vereinzelt Ordinationen und Apotheken).
Position einiger Nutzungen ungünstig; größerer Abstand von Wohngebäude zu Kläranlage; Veranstaltungszentrum trennen von Stadion, Schaffen eines Verwaltungszentrums.
Andenken von e-Bike Stationen.
Wasser-Bus-Linie Haltestellen optimieren, vor allem in der „Spitz-Zone“.
Wohngebäude allgemeiner definieren; z.B.: Wohngebäude mit EG Nutzung.
Rückmeldung [Milliardenstadt]
Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt. Leider gibt es aber sehr viele bedrohte Tierarten (vom Menschen natürlich) deren Fortbestand gut durch Einrichtungen, wie Zoos & Tierparks, erhalten werden kann.
Ansonsten teilen sehr viele Leute unseres Planungsteams Ihre Meinung!
Anmerkungen zu Freianlagen [Erik M.]
Ich habe bei Euren Berechnungen die untenstehenden Angaben entdeckt:
„Die Grünanlagen wurden mit 3 unterschiedlichen Positionen berechnet: Gebrauchsrasen / Straßenbäume / Wege & Plätze. Die Aufwendungen für diese belaufen sich auf knapp 292 Mio.€“. Gerne biete ich Euch an die Kostenkennwerte für die Freiräume noch ein wenig zu strukturieren, da Kostenkennwerte im Stadtraum am ehesten zwischen Straßenraum (inkl. Straßenbäume etc.); Parks, Plätzen gegliedert werden sollten.
Der „Gebrauchsrasen“ fällt hier ein wenig aus der Reihe.
Rückmeldung [Milliardenstadt]
Sie haben einen sehr wichtigen Aspekt unserer Stadtplanung aufgedeckt: die Flächeneffizienz.
In Hypotopia gibt es, so wie in fast keiner anderen Stadt dieser Erde, keine Einfamilienhäuser.
Warum? Weil eine Besiedelung eine weite Zerstreuung und gleichzeitig einen immensen Flächenverbrauch alleine für die Erschließung benötigt.
Schauen Sie sich zb. das Bundesland Tirol an, dort erkennen Sie, dass die versiegelte Straßenfläche ein Vielfaches der bebauten Fläche für Wohngebäude beträgt. Bei Städten wie Salzburg/Linz/… gibt es ein entsprechend großes Umfeld um das Zentrum herum, wo genau dieser Aspekt massiven Einfluss übt. Vergleicht man das Ranking der Stadt Wien, wie Sie ebenfalls herausgefunden haben, befindet sich Hypotopia im guten Mittelfeld.
Wir wollten deshalb die ganze Stadtstruktur möglichst „kompakt“ halten, um die unbebauten Flächen für andere Nutzungen, wie Landwirtschaft und Grünanlagen frei zu halten. Vielleicht schaffen wir es ja, die gesamte Stadt selbst mit Nahrung zu versorgen; aber pro Fleisch-essenden-Einwohner benötigt man über 2.ooo m^2 Landwirtschaftfläche. Aber mehr dazu in der entsprechenden Themenwoche!
Eine Bim durch unsere Stadt wäre wirklich sehr cool, auch für uns Studenten zum Spielen ;). Vielleicht finden wir einen Modellbau-Unterstützer; der Maßstab H0 würde 1:100 sehr nahe komme. Für die Kids wollen wir uns ebenfalls ein Programm überlegen…
Bevölkerungsdichte [Klaus R.]
Eure Modellstadt entspricht eher einem Wiener Gemeindebezirk mit der Bevölkerungsdichte, als einer Österreichischen Stadt mit etwas mehr als 100.000 Einwohner.
Löst man die Stadt Wien in Bezirke auf sieht die Tabelle so aus, wenn sie nach der Dichte sortiert wird, bei Wien als Stadt wäre Hypotopia die dichtbevölkersten Stadt Österreichs mit einer doppelt so hohen Dichte wie Wien, das passt allerdings nicht wirklich mit den Abbildungen zusammen. Vorhausgesetz die Angeben stimmen, mit 12,17 km² und 102.574 EW = 8,428 Ew/km²
Wien als Stadt:
Rang Einwohner Bevölerungsdichte Bezirk
1 102.574 8.428 Hypotopia ***
2 1.766.746 4.258 Wien
3 146.631 2.234 Salzburg
4 269.997 2.117 Graz
5 193.814 2.019 Linz
6 38.120 1.436 Steyr
7 59.339 1.293 Wels
8 124.579 1.187 Innsbruck
Wiener Gemeindebezirke als Stadt:
Rang Einwohner Bevölerungsdichte Bezirk
1 53.071 26.403 W.Margareten
2 23.930 21.954 W.Josefstadt
3 30.117 20.770 W.Mariahilf
4 30.309 18.825 W.Neubau
5 73.527 18.757 W.Rudolfsheim-Fünfhaus
6 30.989 17.410 W.Wieden
7 83.977 14.707 W.Brigittenau
8 39.968 13.457 W.Alsergrund
9 85.508 11.555 W.Landstraße
10 97.565 11.253 W.Ottakring
11 89.616 11.064 W.Meidling
12 102.574 8.428 Hypotopia ***
13 48.162 7.585 W.Währing
14 182.595 5.738 W.Favoriten
15 16.268 5.668 W.Innere Stadt
16 96.866 5.035 W.Leopoldstadt
17 53.489 4.696 W.Hernals
(xx 1.766.746 4.258 Wien )
18 92.274 3.967 W.Simmering
19 146.516 3.297 W.Floridsdorf
20 95.263 2.970 W.Liesing
Wenn man die Stadt im Maßstab 1:220 (Spurweite Z) nachbaut kann man sich den Spaß noch erlauben eine Straßenbahn real auf dem Modell fahren zu lassen, die Fläche dafür wäre 16 * 16 Meter, oder 21 * 21 Meter (Spurweite N) dann haben wenigsten die Kids noch was davon!
Fehlende Gebäude [Sascha]
Ich finde die Arbeit beeindruckend, jedoch habe ich auch einige Anmerkungen.
So finde ich in der Gebäudeauflistung 20 Kindergärten, zwei Altersheime um jeweils 32 Millionen Euro, eine Mensa um fünf Millionen Euro, sowie eine Brauerei um stolze 18 Millionen Euro.
Was ich jedoch nicht finde, sind Polizei, Rettung, Kino, Gärtnerei und den Posten Beleuchtung, um nur einige zu nennen.
Ich bin kein Fachmann, jedoch glaube ich, dass zwei Altersheime um jeweils 32 Millionen Euro etwas viel sind. Zumindest von den Baukosten.
Eine Brauerei ist zwar schön, aber wirklich wichtig finde ich diese nicht, somit wären 18 Millionen Euro auf einen Schlag verfügbar.
Und warum eine Mensa 5 Millionen kosten muss, entzieht sich auch meiner Kenntniss („Freunder’l-Wirtschaft“ ?)
Sollte der Posten Polizei versteckt sein, dann ist er gut versteckt, ich habe ihn nicht gefunden.
Aber bei über 100tausend Einwohner sollte doch ein wenig Polzei für das Sicherheitsgefühl sorgen.
Eine Rettung wäre auch schön, nicht jeder kann sich das Taxi zum Krankenhaus leisten.
Und bitte vergessen Sie nicht auf die Beleuchtung. Diese ist nicht billig, wirkt aber in der Nacht Wunder sofern sie vorhanden ist.
Rückmeldung [Milliardenstadt]
Momentan ist die erste Version Online, die klar, bedingt durch die kurze Planungszeit und den vielen MitwirkerInnen mit Unschärfen behaftet ist.
Das große Problem ist die Maßstäblichkeit. Viele Nutzungen sind sehr präzise ausgearbeitet, manche weniger. Wir arbeiten an einer gemeinsamen Linie, quer über die Stadt. Dieser Prozess wird aber noch einige Wochen dauern!
Gebäude, wie zB. Altersheime verschlucken sehr sehr viel Geld. Sie müssen auch berücksichtigen, dass wir bis zu 25% Planungshonorare aufgeschlagen haben(diese werden kaum bei öffentl. Projekten publiziert). Diese Kostenschätzung ist auch mit einer Präzision von +|- 20% versehen.
Es wird oft nur die „Hauptnutzung“ angeführt; neben der Mensa gibt es aber viele andere wichtige Nutzungen im Gebäude.
Straßenbeleuchtung und Kanal/Telekommunikationsleitungen u.v.m. haben wir bei der Straße mit einberechnet, beim Punkt Versorgen. (detailliertere Aufschlüsselung erfolgt bei unseren Energieberechnungen).
Wir arbeiten fieberhaft daran, unsere Ideen und Ansätze klarer aufzubereiten!
Religionen in der Milliardenstadt [Simon L.]
Ich bin fasziniert von eurer Arbeit und noch faszinierter bin ich von der medialen Resonanz auf euer Projekt. Dazu gratuliere ich euch.
Bei der genauen Recherche eures Projekts, sah ich, dass wirklich auf vieles Rücksicht genommen wurde. Eine große Universität/Fachhochschule, öffentliche Verkehrsbetriebe, ein autarkes Energienetz, Schulen, Parkflächen, gesundheitliche und soziale Einrichtungen schmücken das Stadtbild. Sogar an eine Aufnahmestelle für Obdachlose und Flüchtlinge wurde gedacht. Das ist eine tolle Sache.
Von allen bedachten Einrichtungen begeistert, stellte sich mir die Frage, inwieweit die religiöse Ausübung der Einwohner bedacht wurde?
Da ich es nicht nur bei der bloßen – vielleicht provokant wirkenden – Frage belassen möchte, habe ich mich auf die Suche gemacht eine kleine Statistik (ja, ich weiß Wikipedia ist oft keine wissenschaftliche Quelle…) aufzustellen. Als Referenzstadt habe ich Klagenfurt genommen (Milliardenstadt: 100.000 Einwohner – Klagenfurt: 96.640 Einwohner).
Es ist von folgender Verteilung der Religionsbekenntnisse auszugehen (Quelle:Wikipedia):
Römisch-katholisch: 68,8 % entspricht 68.800 Einwohnern
Evangelisch A.B. und H.B.: 7,5 % entspricht 7.500 Einwohnern
Islam: 3,0 % entspricht 3.000 Einwohnern
Orthodoxe Kirche: 1,5 % entspricht 1.500 Einwohnern
Zeugen Jehovas: 0,6 % entspricht 600 Einwohnern
Altkatholischen Kirche: 0,6 % entspricht 600 Einwohnern
Weitere (im prozentuellen Bereich nicht mehr dazustellen):
Judentum
Freie Baptistengemeinde
Pfingstgemeinde
Evangelikale Gemeinde
Freie Evangelikale Gemeinde
Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde
Siebenten-Tags-Adventisten
Neuapostolische Kirche
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Nun versuche ich nachvollziehbar auf eine Anzahl von Kirchen/sakralen Gebäuden zu kommen (Quelle: Wikipedia):
Klagenfurt hat 39 römisch-katholische Kirchen. Das wäre ein Verhältnis von ca. 1700 Gläubigen pro Kirche. Das ist – subjektiv gesehen – ein Verhältnis, das in Österreich üblich ist. Weitere drei evangelische Gotteshäuser kommen hinzu.
Natürlich kann man sagen, dass die Zahl an Kirchgängern geringer ist, als zu der Zeit als die Kirchen gebaut wurden. Selbst bei einer „Kürzung“ der Gotteshäusern um ein Drittel sind es für Katholische und Evangelische gesamt 28 sakrale Gebäude. (Ich erwähne in Klammer, dass eine Stadt dieser Größe eine Bischofsstadt sein könnte und daher ein Dom von Nöten wäre…
Zuzüglich den beiden mitgliederreichsten christlichen Konfessionen kommen natürlich noch – konservativ geschätzt – ein Gebäude pro Glaubensrichtung hinzu. Das sind laut obenstehender Liste 13.
Insgesamt komme ich also auf 41 Kirchen/sakrale Einrichtungen.
Wenn eure Milliardenstadt den Anspruch erhebt alles zu bieten was 100.000 Menschen brauchen, wo sind dann die 41 Kirchen?
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